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Schwerpunktbericht: Antimuslimischer Rassismus und islamistischer Extremismus
Das Review der Forschungsbefunde zeigt in Prozessen der Hinwendung und Radikalisierung junger Menschen zum islamistischen Extremismus vielfältige Zusammenhänge zu antimuslimischem Rassismus: Diese können über individuelle Diskriminierungserfahrungen, über die Wahrnehmung fehlender gesellschaftlicher Zugehörigkeit und Anerkennung und über die Identifikation mit kollektiven Gruppen (potenziell) Betroffener zu islamistisch-extremistischen Radikalisierungsprozessen beitragen. Diese Zusammenhänge sind allerdings komplex und kontextabhängig.
Das Review der Forschung zu antimuslimischem Rassismus stellt heraus, dass es sich dabei um ein strukturelles Problem in der Gesellschaft handelt, das fortwährend bestehen bleibt. Einen Teil davon bilden antimuslimische Einstellungen, die durch zuschreibende Diskurse, die sich auf islamistischen Extremismus beziehen nach Ereignissen wie terroristischen Anschlägen verstärkt werden können. Zugleich führen zuschreibende Islamdiskurse zur assoziativen Vermengung von „Islam“ und „Islamismus“ und somit auch von „Muslim:innen“ und „Islamist:innen“. Diese Vermengung knüpft an Narrative vermeintlich gefährlicher Muslim:innen an, die auch eine Brücke zum Rechtsextremismus darstellen.
Der Bericht ist der vierte Band der Reihe „Zur pädagogischen Praxis der Demokratieförderung und Extremismusprävention“, die von der „Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention“ am Deutschen Jugendinstitut herausgegeben wird.